Honigbienen verbringen den Winter in der Winterruhe. Sie schlafen nicht. Sie haben jede Menge damit zu tun, die Temperatur im Bienenstock und vor allem rund um die Bienenkönigin zu halten. Doch wie gelingt das? Und was machen Bienen im Winter sonst noch so?
Sind die Temperaturen außerhalb des Bienenstocks einmal unter 10 Grad Celsius gefallen, bleiben die Bienen zuhause. Nur noch einzelne fliegen aus, wenn es das Wetter zulässt. Die Bienen sitzen nun in einer Wintertraube um die Bienenkönigin herum. Das Bienenvolk umfasst nun nur noch rund 10.000 Bienen – im Sommer können es sechs bis sieben Mal mehr Individuen je Volk sein.
Bienen im Winter: Was genau ist die Wintertraube?
Sinken die Temperaturen, sitzen die Bienen nicht mehr verteilt über alle Waben im Bienenstock. Die Winterbienen sitzen in einer Kugel- oder Traubenform eng zusammen und wärmen sich so. Dabei ist die sogenannte Wintertraube ganz im Inneren wärmer als weiter außen. Dort hat sie etwa 30 Grad.
Im Inneren sitzt die Bienenkönigin. Hier wird sie gefüttert und wartet ab, bis die Temperaturen konstant höher liegen und sie wieder mit dem Eierlegen beginnen kann. Um die Königin herum befinden sich Arbeiterinnen. Sie wechseln ihre Position immer wieder von innen nach außen durch. In den äußeren Schichten sorgen die Bienen außerdem durch Flügelschlagen und spezielle Zitterbewegungen dafür, dass die Wintertraube nicht auskühlt. Mit der Bewegung erzeugen sie Wärme.
Was sind Winterbienen?
Winterbienen sind die Bienen, die den ganzen Winter im Bienenvolk leben. Im Vergleich zu den Sommerbienen leben sie viel länger – genauer gesagt mehrere Monate statt nur wenige Wochen. Sie haben andere Aufgaben. Etwa ab Ende September, wenn die Tage merklich kürzer werden, legt die Königin die Eier, aus denen dann die Winterbienen schlüpfen. Sie leben bis im Frühling die ersten warmen Tage ein Ausfliegen der Bienen erlauben und die erste Brut – also die neuen Sommerbienen – schlüpft.
Winterbienen können deshalb länger leben, weil sie kaum der anstrengenden Arbeit des Nektarsammelns nachgehen. Sie bleiben hauptsächlich im Bienenstock und haben die Aufgabe, die Königin zu füttern und sie – genauso wie den gesamten Bien – zu wärmen.
Bienen im Winter: Winterruhe und kein Winterschlaf

Honigbienen halten keinen Winterschlaf. Dennoch sind sie im Winter nur ganz selten außerhalb der Beute zu sehen. Wie die oben beschriebenen Tätigkeiten der Bienen zeigen, haben sie auch gar keine Zeit zu schlafen. Die Wärme zu halten, die Königin zu versorgen und dabei selbst möglichst wenig Energie zu verbrauchen, steht im Winter im Vordergrund: das Überleben als Bienenvolk.
Die sogenannte Winterruhe ist wichtig als Pause für die Bienen. Sie sollten dabei möglichst wenig gestört werden. Nur die Winterbehandlung ist ein Grund, den Deckel der Beuten zu heben.
Wann endet die Winterruhe?
Sobald die Temperaturen steigen, werden die Bienen aktiver. Die erste Frühlingsdurchsicht nimmt der Imker erst dann vor, wenn die Bienen ihre ersten Reinigungsflüge hinter sich haben und die Temperaturen wieder in dem Bereich liegen, dass die Bienen brüten und ausfliegen. Dann zeigen sich auch die ersten Blüten. Die Winterruhe ist beendet.
jtw
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