Abnehmen mit Zimt Honigwasser?: Ein Mythos

26. Februar 2017

Honig ist gesund. Ein Getränk aus Wasser, Honig und Zimt hilft beim Abnehmen. Berichte im Internet zum Diätmittel Honigwassser versprechen das. Doch es ist ein Mythos. Warum Honigwasser zwar der Verdauung gut tut, aber kein Diätmittel ist, erklärt Ernährungsberaterin Renate Frank.

Honig ist gesund und Zimt Honigwasser reguliert die Verdauung

Täglich zwei Gläser Honigwasser und schon purzeln die Pfunde? Angeblich braucht es dazu nur einen viertel Liter heißes Wasser mit einem Teelöffel Zimt und zwei Teelöffel Honig. Diese kommen in das Zimtwasser, wenn es etwas abgekühlt ist. Der Tipp: Abends von diesem warmen Honigwasser eine Tasse trinken und morgens kalt den Rest. Das Versprechen: Man nimmt ab, weil der Honig abführend wirkt und der Zimt den Blutzuckerspiegel senkt.

Doch dieser Abnehmtrick aus dem Internet funktioniert nicht. Stattdessen weckt das Honigwasser falsche Erwartungen. „Honig wirkt nicht abführend, sondern regulierend auf die Verdauung“, sagt Diplom-Oecotrophologin Renate Frank. Sie hat sich intensiv mit der Wirkung von Honig auf die Gesundheit auseinandergesetzt und erklärt: „Selbst wenn Honig eine abführende Wirkung hätte, würde das nicht bedeuten, dass Fett abgebaut wird. Das Gewicht kann leicht sinken, weil Flüssigkeit und Stuhl ausgeschieden wird.“

Zimt Honigwasser und andere Abnehmversprechen: „Fettkiller gibt es nicht“

Auch die versprochene Wirkung des Zimts stellt Frank in Zweifel: „Die Annahme, dass Zimt blutzuckersenkend wirkt, hat sich als Irrtum herausgestellt und ist schon lange widerlegt.“ Außerdem sei es gefährlich, täglich Zimt zu sich zu nehmen, denn der handelsübliche Cassia-Zimt enthält hohe Mengen Cumarin. Dieser Stoff wirkt schon in kleiner Menge lebertoxisch und kann Kopfschmerzen und Schwindel auslösen. Mit einem Viertel Teelöffel Cassia-Zimt überschreite man schon die vom Bundesinstitut für Risikobewertung angegebene Höchstmenge für Erwachsene. „Fettkiller gibt es nicht“, sagt Renate Frank. Abnehmen funktioniere nur, wenn die Kalorienaufnahme dem Kalorienverbrauch angepasst wird.

Mehr über Renate Frank und ihre Arbeiten gibt es online unter ernaehrungsberatung-frank.de.

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TOP-THEMEN im Mai-Heft

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Es ist möglich, varroaresistente Bienen zu züchten und zu halten. Das zeigen Wissenschaft und auch Erfolge von Züchterinnen und Züchter. Jetzt gilt es, Wissen und Erfahrungen in der Imkerschaft in die Breite zu tragen. Der neue Schwerpunkt zeigt, wie Sie an der Verbreitung von Varroaresistenz mitwirken können. Darin gehen wir sowohl auf Aspekte der Zucht als auch auf biotechnische Maßnahmen ein, die den Einsatz von Medikamenten verringern oder gar überflüssig machen.

2. Schwarmfang

Wer einen Schwarm Honigbienen in freier Natur erspäht, muss schnell handeln. Manchmal fängt man einen solchen an einem Zaun in Kniehöhe, ein anderes Mal hängt er hoch oben an einer Straßenlaterne. Mit welchen Geräten schreiten Schwarmjägerinnen und -jäger zur Tat? Das dbj hat sich umgeschaut – ein Überblick.

3. Virentest

Seit September 2023 ist der sogenannte FASTest® BEE 3T auf dem Markt: ein Schnelltest, der drei Bienenviren nachweisen und von Imkerinnen und Imkern selbst durchgeführt werden kann. In einem Beitrag erläutern die drei Entwicklerinnen und der Entwickler die Hintergründe der Entstehung und seine Anwendung.

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