Schlagwort: Winterarbeiten

Oxalsäurebehandlung im Winter

Oxalsäurebehandlung im Winter

Bevor sich die Redaktion in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub verabschieden konnte, stand noch ein letzter Termin in unserem Imkerkalender für die Verlagsbienen: die Oxalsäurebehandlung im Winter.

Das Wetter war ungünstig oder, um ehrlich zu sein, es hätte kaum schlechter sein können. Mit etwa 10 °C viel zu warm. Windig war es außerdem. Ausgerechnet als wir um kurz nach eins mit der Oxalsäurebehandlung beginnen wollten, kam auch noch die Sonne raus. Ein Blick auf die Webcambilder zeigte allerdings: Die Bienen fliegen nicht. Was blieb uns also übrig, wir mussten es wagen.

Oxalsäurebehandlung im Winter: Herstellung der Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5%

Zunächst mussten wir die circa 300 g Zucker (Saccharose) in der Oxalsäuredihydrat-Lösung auflösen. Wir erwärmten die Mischung im Wasserbad in unserer Verlagsküche. Gelegentliches Schütteln half den Zucker zu verteilen. Da wir mit der Aktion zur Mittagszeit begonnen hatten, gab es natürlich hin und wieder die Zwischenfrage von Kollegen, was wir uns denn da Gutes zum Essen mitgebracht hätten.

Kennen Sie noch den Spruch aus dem Chemieunterricht: „Erst das Wasser dann die Säure …“?

Oxalsäure träufeln gegen die Milbe

Um zu verhindern, dass eine mögliche Unruhe im Bienenvolk bei der Oxalsäurebehandlung von einem Volk auf den direkten Nachbarn übergreift, planten wir die Behandlung wie folgt: Beginnen wollten wir mit Volk A auf dem Waagstock.…

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Oxalsäure Apothekenpflichtig
27. September 2018

Oxalsäure apothekenpflichtig oder nicht?

Bestimmte Tierarzneimittel zur Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe, die Oxalsäure oder Thymol enthalten, sind zukünftig nicht mehr apothekenpflichtig.

Die Zulassungsinhaber von API Life Var und Oxuvar 5,7 % haben jeweils einen Antrag auf Entlassung aus der Apothekenpflicht für ihre Präparate zur Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe gestellt und damit eine Änderung der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel gefordert. Konkret geht es sowohl um die Entlassung von

  • Thymol in Fertigarzneimitteln auch in Kombination mit Eukalyptusöl, Campher und Menthol sowie um
  • Oxalsäure bis 5,7 %, also auch für Oxalsäure 3,5% ad us. vet.

Am 21. September hat nun auch der Bundesrat diesen Anträgen zugestimmt, da kein zusätzlicher Schutz für den Anwender und die korrekte Anwendung durch die Apothekenpflicht gesehen wird. Es war der finale politische Akt im Gesetzgebungsverfahren zur Änderung der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel. Die geänderte Verordnung gilt direkt mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt.

Mit der Entlassung aus der Apothekenpflicht ist der Handel mit den entsprechenden Tierarzneimittel auch außerhalb von Apotheken erlaubt. Nach Angaben des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wäre damit prinzipiell der Vertrieb über den Bienenfachhandel möglich.

Oxalsäure apothekenpflichtig? Das ändert sich für Imker

Viel mehr als der Bezugsort wird sich für Imker allerdings nicht ändern.…

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varroen dezimierung

Letzte Varroen Dezimierung im Dezember

Im Frühwinter steht die Restentmilbung an. Der Behandlungstermin richtet sich nach dem Witterungsverlauf im November und Dezember. Er wird etwa drei Wochen nach der ersten Kälteperiode mit frostig-kalten Nächten unter Beachtung der kurzfristigen Wetterprognose festgelegt. Vor der Behandlung führe ich eine Gemülldiagnose zur Abschätzung des Befallsgrades durch. Dazu werden die Windeln sieben oder auch zweimal sieben Tage eingeschoben.

Milbenbefall: Behandeln oder nicht?

Das Ergebnis bestimmt, ob eine Behandlung durchgeführt wird. Wenn in sieben Tagen keine Milbe abfällt, behandle ich das betreffende Volk nicht. Bei den behandelten Völkern wird der ausgelöste Milbenfall über einen Zeitraum von mindestens einer Woche erfasst, um ihn dann mit dem natürlichen Milbenfall vor der Behandlung zu vergleichen. Es besteht immer ein enger Zusammenhang.

Der Umrechnungsfaktor liegt bei 500. Daraus kann abgeleitet werden, dass im Winter etwa 20 Prozent der Milben eines Volkes eines natürlichen Todes sterben. Ähnlich hoch liegt der natürliche Bienenabgang eines gesunden Volkes während des Winters.

Varroen Dezimierung: Restentmilbung notwendig

Die nach dem Konzept „Teilen und behandeln“ geführten Völker sind nach ihrer Wiedervereinigung im Oktober in der Regel die stärksten Völker und weisen den höchsten Varroabefall auf. Bei ihnen ist die Restentmilbung unbedingt notwendig.

Wenn es nur nachts kalt ist, behandle ich die Völker frühmorgens.…

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Monatshinweise Dezember Schnee

Dezember – Nach dem Rechten schauen

Im Oktober schleuderten wir den letzten Honig, im November wurde er abgefüllt, im Dezember verkauft. Immer wieder stellt sich dabei heraus, dass das eine oder andere Bienenprodukt überraschenderweise zum Renner wird.

Dann muss zwischen den Märkten, die wir nur am Wochenende besuchen, abgefüllt werden. Da wir in der Imkerei wenig Platz haben, steht unser Honig in einem gemieteten Lager. Auf dem Weg dorthin besuche ich meine Bienenstände und schaue im Dezember nach dem Rechten:

  • Sitzen alle Deckel noch gut?
  • Liegen auffällig viele tote Bienen vor den Beuten?
  • Haben Spechte, Mäuse oder andere Bienenschädlinge zugeschlagen?

In der Regel ist an den Bienen alles in Ordnung, doch oft finde ich noch etwas, das ich aufräumen oder in Ordnung bringen könnte. Hier steht noch ein Eimer mit Abfällen, dort liegt eine zerrissene Folie. Die Absperrgitter aus Kunststoff lassen sich jetzt gut von Wachsbrücken reinigen, indem immer zwei gegeneinander geklatscht werden. Da spritzen die Wachsbrocken nur so durch die Luft! Ansonsten herrscht Ruhe an den Bienenständen.

Winterbehandlung mit Oxalsäure

Nach den Frösten im November sind die Bienen im Dezember brutfrei. Immer am dritten Adventswochenende behandle ich meine Völker mit 3,5-prozentiger Oxalsäure. Die dünne Säure spritze ich mit einer Schwanenhalsflasche in die mit Bienen besetzten Wabengassen.…

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Januar Winterarbeiten trotz Bienenruhe

Januar – Winterarbeiten trotz Bienenruhe...

Jungvölker überwintern im Keller

Im Januar gibt es an den Bienen nichts zu tun. Die Wirtschaftsvölker stehen im Freien. Die Jungvölker aber, die im Herbst weniger als fünf Waben besetzt hatten, stehen frostgeschützt in einem Keller. Nach dem Eiswinter im Februar 2012 habe ich mich auf diese alte Methode besonnen und bin sehr zufrieden damit. 

Monatshinweise 2016 im Januar: Überwintern
Warm überwintern: Jungvölker, die im Herbst weniger als fünf Waben besetzt hatten, stehen jetzt frostgeschützt in einem Keller. Foto: Kohfink

Die Völker brauchen rund 30 Prozent weniger Futter und überleben zu annähernd 100 Prozent die kalte Jahreszeit. Schon aus Gründen der Futterersparnis lohnt es sich, die Bienen vor dem ersten Kälteeinbruch zu verschnüren und „unter die Erde“ zu bringen.

Winterarbeiten

In der Imkerei füllen wir im Januar unseren Honig in verkaufsfertige Gebinde ab. Die Lücken, die das Weihnachtsgeschäft in die Vorräte gerissen hat, werden so gestopft. Außerdem wird es nun Zeit, mit dem Bau neuer Zargen und Rähmchen zu beginnen.

Ich benutze Edelstahldrähte und schraube die Oberträger mit Edelstahlschrauben an den Seitenteilen fest. So sind die Rähmchen dauerhaft stabil. Hingegen verwandeln sich verzinnte Drähte und verzinkte Schrauben in braune Eisenoxidkrümel.

Seit zwei Jahren stelle ich die Honigräume nach und nach auf 2/3-Zander, also auf Flachzargen, um.…

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