Angepasster Brutraum

29. April 2021

Der angepasste Brutraum ist eine Methode zur Bienenvölkerführung. Dabei wird den Völkern je nach Brutmenge durch den Imker mehr oder weniger Platz im Brutraum gegeben. Ziel ist eine stärkere Volksentwicklung, die zu einem größeren Honigertrag führt. Insbesondere bei Dadant-Imkern wird sie angewendet. Diese Methode arbeitet mit dem Schied als abgrenzendes Element.

Was ist ein Schied?

Angepasster Brutraum. Foto: Deutsches Bienenjournal

Das Konzept des angepassten Brutraums beruht auf der Verwendung eines Schieds. Dabei handelt es sich um eine dünne Holzplatte mit Ohren. Foto: Deutsches Bienenjournal

Ein Schied ist eine dünne Holzplatte mit Ohren – ähnlich einem Rähmchen. Sie wird anstelle einer Wabe in den Brutraum gehängt. Der Schied reicht an den Seiten und unten nicht an die Wand der Beute heran. Dadurch können die Bienen diese Abtrennung überwinden. Zudem wird er mit Propolis nicht fest gekittet. Einige Imker versehen den Schied zusätzlich mit einer Wärmedämmung. Teilweise auch mit Aluminiumfolie, weil sie die Wärmedämmung verstärkt.

Der Schied ermöglicht es Imkern, Platz im Brutraum zu haben, ohne das die Bienen diesen mit Wildbau verbauen. Dadurch lässt es sich leichter arbeiten. Andere Imker nutzen ihn um das Konzept des angepassten Brutraums umzusetzen.

Wie funktioniert der angepasste Brutraum?

Beim angepassten Brutraum achtet der Imker penibel auf die Menge an vorhandener Brut. Erst wenn eine ausreichende Brutmenge erreicht ist, gibt er eine zusätzliche Wabe und schiebt den Schied dafür eine Position weiter nach hinten. Damit vergrößert sich der Brutraum. In der Folge soll im Brutnest möglichst ausschließlich Brut vorhanden sein. Den Honig sollen die Bienen möglichst nur im Honigraum lagern. Pollen ist ebenso unerwünscht.

Begründet wird dies mit der Überzeugung, dass zu viel Pollen die Ausbreitung des Brutnestes stört und somit zur Schwarmstimmung führt. Zudem soll das Volk durch die geringere Anzahl an Bienen letztendlich schwächer sein und somit weniger Ertrag liefern.

Auch der Honigraum wird der Entwicklung des Volkes angepasst. Durch den Mangel an Honig im Brutraum ist es notwendig, einen Honigraum nach der Ernte auf dem Volk zu belassen. Ansonsten können die Bienen bei einer schlechten Trachtlage schnell verhungern.

Im Spätsommer/Herbst werden dem Volk die überzähligen Waben wieder genommen und teilweise hinter den Schied gegeben.