Bannwabe/Fangwabe

01. Januar 2021

Bei der Bannwabe/Fangwabe handelt es sich um eine Methode zur Reduzierung der Varroamilben in einem Wirtschaftsvolk.

Sie gehört zu den biotechnischen Verfahren. Dabei macht man es sich zu nutze, dass in einem Honigbienenvolk nur die Königin Eier legt und sich die Varroamilben in der verdeckelten Brut vermehren. Neben den biotechnischen Methoden gibt es chemische/medikamentöse Behandlungswege.

Bannwabe/Fangwabe: Wann wird sie angewendet und welche Vorteile und Nachteile bietet sie?

Die Bannwaben-Methode wird angewendet, wenn man ein starkes Volk hat, dessen Anzahl an Varroamilben reduziert werden soll. Da es sich hierbei um ein ausschließlich biotechnisches Verfahren handelt, darf man anschließend noch Honig ernten. Bei Ablegern ist dieses Verfahren nicht möglich, da die Volksstärke zu gering ist.

Mithilfe der Bannwabenmethode erreicht man Brutfreiheit in seinem Bienenvolk. Daher eignet sie sich gut in Verbindung mit dem Austausch der Altwaben.

Dazu muss man allerdings die Königin für dieses Verfahren zunächst finden.

Bannwabe/Fangwabe: Was ist das?

Imker-Ausrüstung Bannwabentasche

Bannwabentasche. Foto: imkereibedarf-muhr.de

Bei einer Bannwabe handelt es sich um eine normale Brutwabe, die zu beiden Wabenseiten durch ein Absperrgitter begrenzt ist. Zwischen Wabe und Absperrgitter befindet sich genügend Platz, damit die Königin Eier legen kann und die Arbeiterinnen diese versorgen können. Die Konstruktion in der sich die Bannwabe befindet, nennt man Bannwabentasche. Die Königin kann die engen Maschen der Bannwabentasche nicht durchqueren. Dadurch legt sie nur auf der Bannwabe ihre Eier ab. Bannwabentaschen kann man im Imkereifachhandel erwerben. Eine Bauanleitung kann man dem Deutschen Bienenjournal 06/2018 S. 6 ff entnehmen.

Als zweite Möglichkeit kann man eine Randwabe in einer einzargigen Beute als Bannwabe nutzen. Dazu muss man ein Absperrgitter bauen oder kaufen das vom Deckel bis zum Boden der Beute reicht und der Königin somit kein Durchkommen erlaubt. Zudem muss der Teil des Fluglochs zwischen Absperrgitter, Bannwabe und Seitenteil der Beute mit einem Fluglochstreifen verschlossen werden. Ansonsten kann die Königin diese Bannwabe über das Flugloch verlassen.

Prinzip der Varroareduzierung und Durchführung

Die Varroamilben benötigen die verdeckelte Bienenbrut zur Vermehrung. Kurz vor dem Verdeckeln klettern sie in die Zellen und legen dort nach der Verdecklung ihre Eier ab. Die geschlüpften Varroamilben ernähren sich von der Honigbiene. Nach dem Schlupf der Biene verlassen sie die Brutzelle, um sich weiter zu vermehren. Mithilfe der Bannwabe möchte der Imker den Varroabefall reduzieren, indem er möglichst alle Milben aus dem Volk entfernt.

  1. Am Tag 0 setzt man in die Bannwabentasche eine leere Bannwabe ein. Dazu kommt die Königin des Wirtschaftsvolks. Die Königin legt ihre Eier in die leere Bannwabe Nummer 1.
  2. Am 9. Tag entfernt man diese aus der Tasche und hängt sie wieder in das „normale“ Brutnest zurück. Von dort gibt man eine weitere leere Wabe in die Bannwabentasche. Auch diese wird von der Königin bestiftet. Währenddessen besiedeln die Varroamilben die Bannwabe 1 im Volk, da es inzwischen in dem „normalen“ Brutnest keine oder kaum noch offene Brut gibt.
  3. Am 18. Tag wechselt man wiederum. In die Bannwabentasche kommt die Bannwabe 3. Bannwabe 2 kommt in den „normalen“ Brutraum und Bannwabe 1 wird zur Wachsgewinnung ausgeschmolzen.
  4. Am 27. Tag lässt man die Königin frei. Bannwabe 2 wird entnommen und Bannwabe 3 in das normale Brutnest gehangen. Hier können auch die gesamten Brutwaben ausgetauscht werden. 5. Am 36. Tag wird die Bannwabe 3 entfernt.

Sonstiges

Die verwendeten Waben sollten schon bebrütet gewesen sein, damit die Königin sie besser annimmt und erneut bebrütet bzw. dort Eier ablegt. Ferner sollte die Methode auch nicht zu spät angewendet werden, da die Königin dann nicht mehr genügend Eier legt.

Dieses und weitere biotechnische Verfahren zur Sommerbehandlung werden in den Ausgaben des Deutschen Bienenjournals im Juni und Juli 2018 erläutert und veranschaulicht.