August – Der wichtigste Monat

23. Juli 2015

Schon im Sommer an den Winter denken

Nach dem großen Blühen beginnt das neue Bienenjahr. Was jetzt versäumt wird, ist nicht mehr gutzumachen: Varroabekämpfung ist der Schwerpunkt des Monats. Was tun? Schließlich muss der Wintersitz eingerichtet und dabei das schrumpfende Brutnest ein letztes Mal auf Krankheitsanzeichen kontrolliert werden. Optimaler Weise nimmt man dabei gleich eine Bienenprobe, um sie auf Varroabefall zu kontrollieren.

Wie gehe ich vor?

Nach Kontrolle der Fluglöcher und einem Blick in den Beutenboden stelle ich mir zunächst alles notwendige Material bereit. Die Honigräume werden samt Deckel abgehoben und auf leeren Zargen über einem vergitterten Zwischenboden abgestellt. Beim Abheben dieser Brutraumzarge erfühle ich schon das Gewicht und kann den Futtervorrat gut einschätzen. Fünf bis zehn Kilogramm Vorrat soll ein Volk auch nach dem Abschleudern haben. Dies ist der Honig, an den die Bienen gelangen, wenn das Winterfutter aufgebraucht ist und die Aufzucht der ersten Brut erfolgt.

Die Drohnenrahmen werden zum letzten Ausschneiden kurz beiseitegestellt, um sie für den Winter an die Seitenwände der unteren Zarge zu hängen – hier sorgen sie für eine gute Durchlüftung, vermeiden Schimmelbildung und sind im Frühjahr gleich wieder vorhanden, wenn ich sie an anderer Position brauche. Aus dem Randbereich des Brutnestes der unteren Zarge fege ich von beiden Seiten des Brutnestes etwa 500 Bienen für die Varroakontrolle in ein Glas mit durchlöchertem Deckel. Die nun teilweise von Bienen befreiten Brutwaben lassen sich gut auf Auffälligkeiten kontrollieren. Die Weiselrichtigkeit des Volkes ist dabei an der in allen Stadien vorhandenen Brut leicht erkennbar. Gern entnehme ich dabei leere dunkle Waben, um sie durch wenig bebrütete zu ersetzten. Allerdings müssen letztere trocken und nicht honigfeucht sein. Das würde zu diesem Zeitpunkt zu unerwünschter Aufregung führen. Ansonsten wird im Volk nichts verändert. Der natürliche Aufbau soll erhalten bleiben: Die Brut bildet eine Kugel, wird vom Pollenkranz umgeben und von der Honigglocke überdeckt; das Brutnest wird nicht durch andere Waben geteilt, sondern durch Pollen und Honig eingerahmt. Die Honigräume setze ich, sofern noch vorhanden, einfach wieder auf. Sie werden erst abgefegt und schnell verstaut, wenn die Bruträume aller Völker am Stand fertig sind und immer noch Ruhe herrscht.

Ermittlung des Varroabefalls

Die Bienenproben werden mit Spülmittel und lauwarmem Wasser versetzt, nach einer Stunde geschüttelt, über dem Doppelsieb ausgekippt und mit einem scharfen Wasserstrahl durchspült. Die Milben fallen auf das Seihtuch im unteren feinen Sieb. Mitte Juli bedeutet bereits ein Befall von einem Prozent der Bienen höchste Gefahr, Mitte August sind es fünf Prozent. Dann muss dringend mit Ameisensäure behandelt werden.



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