Frühjahrskontrolle bei den Verlagsbienen

09. April 2020

Trotz Ausgangsbeschränkung und Homeoffice haben wir natürlich unsere Verlagsbienen nicht vergessen. Nachdem wir schon einen ersten Ausflug unserer Verlagsbienen beobachten konnten, stand nun die Frühjahrskontrolle an.

Frühjahrskontrolle: Fleißige Bienen und viel neue Brut

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DBJ Ausgabe 5/2024

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Volk A, das Stockwaagenvolk, hat sich gut entwickelt. Das Brutnest – etwa vier Waben – und der Futterstand sehen hervorragend aus. Frischer Nektar, frischer Pollen und frische Brut zeigen: Dieses Volk hat den Winter gut überstanden.

Volk B, der ehemalige Ableger neben dem Stockwaagenvolk, wirkt bei der Durchsicht ein bisschen unruhiger als die andern Völker, lässt die Prozedur aber ohne Gegenwehr über sich ergehen. Das Brutnest ist ein wenig kleiner als bei den anderen Völkern. Es umfasst etwa drei Brutwaben. Dennoch machen die Bienen einen fitten Eindruck und tragen fleißig Pollen und Nektar ein.

Unser Winterverlust zeigte sich bei der Frühjahrskontrolle

Unser einziges Volk, das auf zwei Zargen überwintert hat (Volk C), ist leider eingegangen. Es ist kein Brutnest mehr vorhanden. Wir finden eine kleine Gruppe verschimmelte Arbeiterinnen zusammengekauert auf der Wabe sitzen. Von der Königin fehlt jede Spur. Die Stockwindel Bodenbrett zeigt die traurigen Reste einer Räuberei: So viele Beinchen und Flügel haben wir selten dort gesehen. Darunter finden sich auch ein paar Milben. Aber es ist schwer zu sagen, ob das Volk an Varroa eingegangen ist oder ob etwas mit der Königin nicht stimmte und sich deshalb keine Brut mehr im Volk befand.

Frühjahrskontrolle bei den Verlagsbienen
„Alles gut“: Das Stockwaagenvolk und der Ableger daneben sind gut aus dem Winter gekommen! Auch die beiden ehemaligen Schwärme haben sich gut entwickelt und haben den Winter sehr gut überstanden. Fotos: Franziska Weber

Verkrüppelte Bienen finden wir keine. Fest steht, dass der ausbleibende Nachwuchs dazu führte, dass das Volk immer schwächer und zuletzt auch noch von seinen Nachbarn ausgeplündert wurde und weiterhin wird, denn am Stockeingang herrscht reger Flugverkehr. Wir machen die Beute daher sofort bienendicht. Aber auch danach versuchen die Räuber hartnäckig auch noch die Reste aus der Beute zu stibitzen.

Die Vorjahresschwärme starten fit und sanft in die Bienensaison

Volk D, welches aus dem ersten Schwarm des letzten Jahres entstand, zeichnet sich durch unglaublich sanftmütige Bienen aus. Auch fleißig waren sie schon: Neben viel frischem Nektar gibt es auch schon ersten Honig und auch während der Durchsicht wird weiter emsig neue Nahrung eingetragen. Auch das riesige Brutnest sieht hervorragend aus. Auf den etwa vier Waben gibt es jede Menge frische junge Brut.

Auch unser zweiter Vorjahres-Schwarm – Volk E in der Dadant-Beute – hat sehr sanftmütige Bienen herangezogen. Futterknappheit ist hier nicht zu befürchten. Die Bienen haben für ausreichend frischen Nektar und Pollen gesorgt, um ihren Nachwuchs im großen Brutnest zu füttern. Dieses Volk hat sich derart gut entwickelt, dass wir eine große Leerwabe einhängen konnten.

Frühjahrskontrolle bei den Verlagsbienen: Bodenschieber
„Bodenschublade“: Auf der Stockwindel finden sich Unmengen an Beinchen und Flügeln. Keine Frage – hier wurde geräubert!

Noch ist es aber zu früh, um bei den Völkern Drohnenrahmen einzuhängen oder gar Honigräume aufzusetzen. In der kommenden Woche ist auch ein weiterer Kälteeinbruch angekündigt. Erst wenn der Frühling richtig Fahrt aufnimmt, können wir die Völker erweitern und auch frische Mittelwände geben.

Obwohl es leider nicht alle Völker durch den Winter geschafft haben, sind wir mir mit dem Auswinterungserfolg mehr als zufrieden und hoffen auf eine erfolgreiche neue Bienensaison.

Bzzz zum nächsten Mal.

Franziska Weber

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