Verlagsbienen bekommen Winterbehandlung

17. Dezember 2020

Der wohlverdiente Weihnachtsurlaub der Redaktion rückt näher. Aber einen letzten Termin galt es an den Verlagsbienen noch wahrzunehmen: die Winterbehandlung mit Oxalsäure.

Noch zehn Tage bis Heiligabend und zwei Tage bis zum neuen Corona-Lockdown, aber wirklich kalt war es bisher nicht. Doch gab es schon ein paar knackig kalte Frostnächte, sodass wir davon ausgehen konnten, dass unsere Verlagsbienen brutfrei sind. Trotz Plusgraden und Sonnenschein waren vor unserer Webcam keine fliegenden Bienen zu sehen. Und tatsächlich hatten sich die Bienen aller Völker dicht zur Wintertraube zusammengezogen, wie wir später beim Öffnen feststellten.

Herstellung der Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5%

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Wir mischten die circa 300 g Saccharose in die Oxalsäuredihydrat-Lösung und erwärmten das Gemisch in einem Wasserbad, das wir in der Verlagsküche vorbereitet hatten. Da die Redaktion seit März die meiste Zeit im Homeoffice verbringt, haben wir diesmal auch niemanden gestört, der gerade sein Mittagessen aufwärmen wollte. Die Flasche mit der fertigen Lösung wickelten wir in Polsterfolie, damit sie während der Winterbehandlung an den Völkern nicht zu schnell abkühlt.

Verlagsbienen bekommen Winterbehandlung gegen Varroa

Bei unserem letzten Besuch hatten wir den Bienen ihr Winterfutter gegeben. Jetzt saßen noch die Futterwannen auf den Zargen, die wir bei der Gelegenheit gleich mit entfernten.

Unsere Bienen sind gutmütig und friedlich, trotzdem wollen wir unnötige Unruhe am Bienenstand vermeiden. Also öffneten wir immer nur ein Volk, um es zu behandeln. Von der Oxalsäure zogen wir 50 ml auf die große Spritze. Lieber zu viel aufgezogen, als dass es nötig wird nachzulegen. Ein Blick in das Volk würde uns dann zeigen, wie viel wir von dieser Maximalmenge nutzen müssen.

Oxalsäure träufeln

Im Volk E, dem Dadantvolk hatten sich die Bienen ziemlich weit unten im großen Brutraum zusammengezogen. Daher war die Größe des Volkes nicht ganz so leicht einzuschätzen, da nicht gleich zu erkennen war, wie viele Wabengassen die Traube umfasst. Nach ein paar Sekunden krabbelten aber schon die ersten Bienen nach oben, sodass wir zumindest einen Anhaltspunkt hatten, in welchen Bereich wir die Säure verteilen. Insgesamt träufelten wir 40 ml Oxalsäure in das Volk.

Die Bienen aus Volk D hatten sich freundlicherweise in der oberen der zwei Zargen versammelt. Auf diesem schönen, starken Volk verteilten wir 45 ml Oxalsäure. Auch unser ehemaliger Ableger Volk C, der auf einer Zarge sitzt, machte einen properen Eindruck. 30 ml Oxalsäure reichten hier jedoch aus, um alle Bienen gründlich zu beträufeln.

Mehr Säure für die kräftigen Verlagsbienen

Die Wintertraube des Stockwaagenvolks hatte sich in der unteren Zarge zusammengezogen. Hier war Teamwork gefragt. Während ich die obere Zarge anhob, verteilte Saskia 50 ml Oxalsäure auf dem kräftigen Bienenvolk. Das Gewicht des oberen Brutraums lässt ahnen, dass die Bienen im Winter sicher nicht Hunger leiden werden. Das Stockwaagenvolk ist das stärkste, das wir dieses Jahr einwintern. Hoffentlich können wir im nächsten Jahr hiervon einen Ableger bilden, um den einen leeren Platz an unserem Bienenstand wieder zu besetzen.

Na dann ihr Verlagsbienen macht es gut. Bzz zum nächsten Jahr.

Franziska Weber

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