Schlagwort: Monatshinweise

Februar Beuten bauen und Wanderplanung

Februar – Beuten bauen und Wanderplanung

Einfache Beuten selbst gebaut

Im Februar gibt es am Bienenstand nur sehr wenig zu tun. Die Bienen bereiten sich auf den Reinigungsflug vor – und wir uns auf das kommende Bienenjahr. Das heißt, es wird geplant, gebaut und vorbereitet.

Im Februar kreischt die Kreissäge, es fliegen die Späne, und es ächzt der Akkuschrauber. Wir bauen, was ich in meiner Imkerei in der vergangenen Saison vermisst habe. Das dient dazu, die Arbeitsabläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen, um die gesteigerte Nachfrage nach einheimischem Honig zu befriedigen.

Die Bauanleitung für die Hohenheimer Einfachbeute gibt es im Internet. Die Seitenteile der Beute sind bei mir 3,0 Millimeter höher als in der Anleitung. So passt zwischen die Zargen noch ein Absperrgitter aus Kunststoff, und ich kann auf die sperrigen Metallabsperrgitter im Holzrahmen verzichten.

Als Material verwende ich 24 Millimeter dickes, sägeraues Schalungsholz in fallenden Breiten. Das ist Fichten-, Kiefern- und Lärchenholz – meist wild gemischt. Es muss also kein Weymouthskiefernholz sein. Ich beziehe es über einen lokalen Holzhandel, der auch Baustellen beliefert. Es wird mit dem Lkw angeliefert und mit einem mächtigen Kran abgeladen. Zunächst mit einer Motorsäge, dann mit einer Kreissäge schneide ich passende Stücke zurecht. Schmale Stücke werden mit wasserfestem Holzleim zu größeren zusammengeklebt.…

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Januar Winterarbeiten trotz Bienenruhe

Januar – Winterarbeiten trotz Bienenruhe...

Jungvölker überwintern im Keller

Im Januar gibt es an den Bienen nichts zu tun. Die Wirtschaftsvölker stehen im Freien. Die Jungvölker aber, die im Herbst weniger als fünf Waben besetzt hatten, stehen frostgeschützt in einem Keller. Nach dem Eiswinter im Februar 2012 habe ich mich auf diese alte Methode besonnen und bin sehr zufrieden damit. 

Monatshinweise 2016 im Januar: Überwintern
Warm überwintern: Jungvölker, die im Herbst weniger als fünf Waben besetzt hatten, stehen jetzt frostgeschützt in einem Keller. Foto: Kohfink

Die Völker brauchen rund 30 Prozent weniger Futter und überleben zu annähernd 100 Prozent die kalte Jahreszeit. Schon aus Gründen der Futterersparnis lohnt es sich, die Bienen vor dem ersten Kälteeinbruch zu verschnüren und „unter die Erde“ zu bringen.

Winterarbeiten

In der Imkerei füllen wir im Januar unseren Honig in verkaufsfertige Gebinde ab. Die Lücken, die das Weihnachtsgeschäft in die Vorräte gerissen hat, werden so gestopft. Außerdem wird es nun Zeit, mit dem Bau neuer Zargen und Rähmchen zu beginnen.

Ich benutze Edelstahldrähte und schraube die Oberträger mit Edelstahlschrauben an den Seitenteilen fest. So sind die Rähmchen dauerhaft stabil. Hingegen verwandeln sich verzinnte Drähte und verzinkte Schrauben in braune Eisenoxidkrümel.

Seit zwei Jahren stelle ich die Honigräume nach und nach auf 2/3-Zander, also auf Flachzargen, um.…

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Monatshinweise Dezember Verein

Dezember – Für den Verein

Vereinsarbeit planen

Das neue Jahr steht vor der Tür. Und gerade die besinnliche Vorweihnachtszeit ist gut geeignet, um sich mit Imkerfreunden zu treffen und neue Aktivitäten zu planen. Einerseits soll der Vorstand spätestens am Anfang des nächsten Jahres einen Plan für Versammlungen und Veranstaltungen vorlegen, damit sowohl die bisherigen als auch die künftigen Mitglieder nichts verpassen. Andererseits muss jeder Veranstaltungstermin mit Aktivitäten gefüllt werden, und das ist nicht allein Aufgabe des Vorstandes. Auch die Vorstandsarbeit ist ehrenamtlich und bindet schon für die operative Vereinsverwaltung einiges an Zeit. Selbst wenn elektronische Medien eine gute Hilfe sind, müssen sie bedient und Informationen korrekt eingegeben werden. Hierzu gehören unbedingt die genauen Angaben zu Ort und Zeit der Versammlungen sowie die Ansprechpartner des Vereins. Dann ist es leicht, den Veranstaltungsplan an Interessenten weiterzureichen. Er lässt sich auch in vergrößerter Form in Infokästen der Gemeinden oder bei Veranstaltungen ähnlicher Vereine aushängen. Ähnliche Vereine – ein gutes Stichwort. Wie klappt die Zusammenarbeit mit den Kleingartenvereinen der Umgebung? Kleingartenfreunde sind meist Naturfreunde, die voller Stolz ihr eigenes Obst und Gemüse ernten. Deshalb sind sie Bienen gegenüber sehr aufgeschlossen. Und so, wie die Imkerversammlungen nach Abwechslung verlangen, freuen sich auch die Kleingärtner über selbige. Gut informiert, wird so mancher Gartenliebhaber künftig bewusster mit Pflanzenschutzmitteln umgehen.…

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Monatshinweise November Krankheiten vorbeugen

November – Krankheiten vorbeugen

Varroakontrolle am Bienenstand

Der November ist eine gute Zeit, um nochmals den Varroabefall der Völker zu kontrollieren. Meist gibt es nur noch wenig Brut, in der sich die Milben verstecken können. Fehler oder eine mangelhafte Wirkung in der Varroabekämpfung sind jetzt gut zu erkennen. Aber auch eine Reinvasion durch Verflug und Räuberei kann in den vergangenen Wochen zu einem unkontrollierten Anstieg der Milbenzahl geführt haben. Um das zu prüfen, werden helle Bodeneinlagen („Windeln“) in die Völker geschoben und nach jeweils einer Woche gewechselt. So ein kurzes Kontrollintervall ist wichtig, damit die Milben nicht im herabfallenden Gemüll unentdeckt bleiben. Andererseits kann der Milbenfall eines Volkes stark schwanken. Deshalb soll der Kontrollzeitraum insgesamt zwei bis drei Wochen umfassen.

Die Varroamilben werden wöchentlich ausgezählt, die Milben aller Kontrollen eines Volkes addiert und durch die Anzahl der Tage geteilt, an denen die Windel unter dem Volk lag. Daraus ergibt sich der durchschnittliche Milbenfall pro Tag. Liegt dieser deutlich über 0,5 – und fallen damit in einem Volk mehr als drei bis vier Milben pro Woche –, ist eine Herbstbehandlung dieses Volkes sinnvoll. Übersteigt der Wert sogar eine Milbe pro Tag oder sieben Milben pro Woche deutlich, so ist eine Behandlung absolut notwendig. Diese Herbstbehandlung kann aber nur die Milbenzahl reduzieren und das Volk vor starken Schäden in der nächsten Saison schützen.…

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Monatshinweise Oktober Honigqualität sichern

Oktober – Honigqualität sichern

Lebensmittelhygiene beachten

Honig als Lebensmittel muss so gewonnen, bearbeitet und gelagert werden, dass eine hohe Produktqualität gesichert wird. Honig hoher Qualität zeichnet sich durch einen geringen Wassergehalt, eine hohe Enzymaktivität aus und ist frei von Rückständen, Verunreinigungen, Fremdgeruch und -geschmack. Allzu leicht kann dieser Anspruch auf dem Weg von der Wabe zum Kunden zunichte gemacht werden. Schadnager sowie Haustiere können mit Haaren, ihrem Speichel oder gar Exkrementen den Honig verunreinigen. Er nimmt leicht Gerüche auf, Ölheizungskessel, Rasenmäher und Farbdosen machen sich deutlich bemerkbar. Zudem zieht Honig Wasser an, was die Gärungsgefahr ansteigen lässt. Wärme und Licht schädigen wertvolle Inhaltstoffe. Für die Gewinnung, Pflege, Abfüllung, Etikettierung und Lagerung von Honig sind ein oder besser mehrere geschlossene Räume sinnvoll, die folgenden Anforderungen genügen müssen: sauber, trocken, geruchsfrei und bienendicht, ausreichend groß und hell, für die Lagerung aber kühl und abdunkelbar, selbstverständlich frei von Schädlingen und leicht zu reinigen.

Monatshinweise Oktober: Honigqualitäten der verschiedenen Honigsorten
© Sabine Rübensaat

Unabdingbar sind für das Honiglager ein Thermometer und ein Hygrometer, um zu hohe Temperaturen  (über 15 °C) und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit (über 55 %) ermitteln und abstellen zu können. Selbst in trocken erscheinenden Kellern ist die Luftfeuchte oft zu hoch. Ein Kellerraum sollte mit der schweren Fracht leicht erreichbar sein. Notfalls hilft ein Aufzug oder Treppenlift.…

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Monatshinweise September Einfüttern

September – Einfüttern und Umweiseln...

Wintereinfütterung abschließen

An gutem Futter und an guten Königinnen soll der Imker nicht sparen. Deshalb füttere ich am liebsten und reichlich mit Apiinvert oder Ambrosia auf der Basis von Rohr- bzw. Rübenzucker ein, und zwar von oben mittels ehemaliger Salatbehälter vom Imbisstand. Diese stehen in einer Ecke der aufgesetzten Zarge, damit die Bienen über die Zargenwand leicht zum Futter gelangen. Die auf den Völkern liegende Gaze wird dafür etwas nach vorn zum Flugloch gezogen, sodass an der Beutenrückwand über alle Wabengassen hinweg ein Durchgang nach oben entsteht. Die Abdeckung bleibt so in der Beute verfügbar, und der Futterbehälter wird nirgends angebaut. Als Schwimmer dient Gras, das ich am Standort rupfe und in die Form eines Vogelnestes bringe, sodass die Futteroberfläche bedeckt ist und die Enden der Halme über den Gefäßrand stehen.

Die erforderliche Futtermenge ist Erfahrungssache. Sie hängt von vielen Faktoren ab und schwankt von Jahr zu Jahr. Gerade in den letzten Jahren hat es sich bewährt, reichlich einzufüttern, statt den Traum der Imkerei im Frühjahr zu begraben. Wenn andere nach einem langen milden Winter im Februar/März um ihre Völker bangen und sogar nachfüttern müssen, schone ich die überwinterten Bienen und entnehme lieber im Frühjahr überschüssige Futterwaben für die künftigen Ableger.…

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Monatshinweise August wichtigster monat

August – Der wichtigste Monat

Schon im Sommer an den Winter denken

Nach dem großen Blühen beginnt das neue Bienenjahr. Was jetzt versäumt wird, ist nicht mehr gutzumachen: Varroabekämpfung ist der Schwerpunkt des Monats. Was tun? Schließlich muss der Wintersitz eingerichtet und dabei das schrumpfende Brutnest ein letztes Mal auf Krankheitsanzeichen kontrolliert werden. Optimaler Weise nimmt man dabei gleich eine Bienenprobe, um sie auf Varroabefall zu kontrollieren.

Wie gehe ich vor?

Nach Kontrolle der Fluglöcher und einem Blick in den Beutenboden stelle ich mir zunächst alles notwendige Material bereit. Die Honigräume werden samt Deckel abgehoben und auf leeren Zargen über einem vergitterten Zwischenboden abgestellt. Beim Abheben dieser Brutraumzarge erfühle ich schon das Gewicht und kann den Futtervorrat gut einschätzen. Fünf bis zehn Kilogramm Vorrat soll ein Volk auch nach dem Abschleudern haben. Dies ist der Honig, an den die Bienen gelangen, wenn das Winterfutter aufgebraucht ist und die Aufzucht der ersten Brut erfolgt.

Die Drohnenrahmen werden zum letzten Ausschneiden kurz beiseitegestellt, um sie für den Winter an die Seitenwände der unteren Zarge zu hängen – hier sorgen sie für eine gute Durchlüftung, vermeiden Schimmelbildung und sind im Frühjahr gleich wieder vorhanden, wenn ich sie an anderer Position brauche. Aus dem Randbereich des Brutnestes der unteren Zarge fege ich von beiden Seiten des Brutnestes etwa 500 Bienen für die Varroakontrolle in ein Glas mit durchlöchertem Deckel.…

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Monatshinweise Juli Werbung für die Imkerei

Juli – Werbung für die Imkerei

Tag der deutschen Imkerei = Werbung für uns

„Gläserne Produktion“ wird immer wichtiger. Diesem Bedürfnis des Verbrauchers kommt ein Tag der offenen Tür, wie es der alljährliche „Tag der deutschen Imkerei“ am ersten Sonntag im Juli ist, sehr entgegen. Die Besucher lernen, wie Honig entsteht, welch hoher Aufwand notwendig ist, um ihn zu gewinnen und ihn als Qualitätsprodukt verkaufsfertig zu machen. Sie sollen die Imkerei aber in dem Bewusstsein verlassen, dass unsere Bienen nicht nur köstlichen Honig bereiten, sondern auch die alljährliche Flut des Blütenmeeres zum Fruchten bringen. Deshalb ist es wichtig, umfassend zu informieren. Eindrucksvoll wirkt ein Schaubienenvolk hinter Glas, überzeugend das Reifen der Früchte am Obstbaum, unvergesslich der stockwarm aus der Schleuder fließende Honig auf einem knusprigen Brötchen (natürlich im bienenfreien Schleuderraum!). Aber Selbermachen macht noch mehr Spaß; und eine Kerze als Erinnerung ist leicht gerollt. 

Ein hungriger Magen studiert nicht gern. Deshalb dürfen Backwaren, Honigmilch Säfte, Met, Bärenfang, Honig-Cocktail (Schaumwein) und Honigbier nicht fehlen – eben alles mit Honig. Für genauere Nachfragen haben wir natürlich Rezepte parat. Der Deutsche Imkerbund bietet hierfür appetitanregende Broschüren und unterstützt unsere Bemühungen mit einem vergünstigten Werbemittel-Paket, sofern es rechtzeitig bestellt wird. Gute Werbung ist schon der halbe Erfolg: Ein ansprechender, leicht überschaubarer Aushang wird in Geschäften, Banken und Restaurants der Umgebung angebracht, (kostenlose!)…

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Monatshinweise Juni Honigernte

Juni – Die Honigernte

Honig – Lohn imkerlicher Mühe

Wer einen Honiglehrgang gemäß Warenzeichensatzung des Deutschen Imkerbundes belegt hat, konnte dort lernen, dass die Bienen den wasserreichen Nektar trocknen müssen. Dazu nutzen sie einfache physikalische Gesetzmäßigkeiten: Sie fächeln die kühle Außenluft in den Bienenstock hinein, diese erwärmt sich dort und kann nun mehr Feuchtigkeit aufnehmen, dann wird sie wieder zum Flugloch hinausbefördert. Dieser Effekt ist am größten, wenn der gesamte Innenraum der Beute – und nicht nur das Brutnest – eine möglichst hohe Temperatur aufweist. Das setzt jedoch entsprechenden Bienenbesatz voraus. Dabei ist nicht die Anzahl der Bienen entscheidend, sondern die Frage, wie eng diese sitzen.

Daneben ist wichtig, dass die Fläche um die Beuten morgens möglichst schnell abtrocknet und so Luft mit geringerer Feuchte in den Stock gefächelt wird. Sehr feuchte Luft kann trotz Erwärmung weniger Wasser aufnehmen als trockene und würde das Mikroklima im Stock negativ beeinflussen. Pilzerkrankungen könnten sich leichter ausbreiten, und der Honig würde nicht ausreichend reifen.

Ein bisschen Technik muss sein

Nun muss der reife Honig „nur noch“ effektiv geerntet werden. Wer sich die Mühe mit dem Abkehrbesen ersparen will, greift häufig zur Bienenflucht. Das erfordert jedoch, den Bienenstand zweimal anzufahren, sofern er sich nicht hinter dem Haus befindet.…

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Monatshinweise Mai Ablegerbildung

Mai – Bildung von Ablegern

Die Natur macht es vor

Hehres Ziel eines Bienenvolkes war und ist es sich zu vermehren. So kann es Krankheiten abschütteln sowie Unwägbarkeiten durch Feinde, Elementarschäden an der Behausung und die lange Winterruhe ausgleichen. Vornehmlich die alte Königin ging beim Schwärmen mit einem großen Teil der Bienen ab, oftmals folgten junge Königinnen, ebenfalls mit einem Teil der Bienen. Zurück blieben Waben mit Brut, jungen Bienen und einer jungen Königin. Jedes dieser Völker hatte nun ein neues Ziel: erfolgreich zu überwintern. 

Schwache Bienenvölker stärken – So geht es

Bienenvölker konsequent schröpfen

Ausgehend vom natürlichen Teilungsvorgang der Bienen teile ich die Bienenvölker zum Zeitpunkt des aufkommenden Schwarmtriebes am Stand in je einen Teil mit der Königin samt dem größten Teil der Bienen und einen Teil mit der Brut und den zur Weiterpflege erforderlichen Jungbienen. Dieser Eingriff erfolgt am Ende einer Tracht, sodass ich fünf Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Mit einem einzigen Eingriff sorge ich für Schwarmverhinderung, Jungvolkbildung, Bauerneuerung, integrierte Varroabekämpfung und ernte Honig. In der Praxis sieht das so aus: 
Am Ende der Früh- oder Robinientracht entnehme ich die gesamte verdeckelte Brut, also alle Waben, auf denen sich verdeckelte Brut befindet, aus den Völkern und bilde daraus am selben Stand brutstarke Ableger.…

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Monatshinweise März Wanderwagen

März – Vorbereitung der Wanderung

Das Wandern ist des Imkers Lust

Welcher Betrieb Kulturtrachten anbaut, erfährt man über die Landwirtschaftsämter – zumindest bezüglich förderfähiger Kulturen. Bei Naturtrachten ist der Kontakt zu Förstern und Wanderobleuten sinnvoll. Nachdem ein geeigneter Standort gefunden ist, muss die Genehmigung zur Aufstellung der Völker vom Eigentümer des jeweiligen Grund und Bodens eingeholt werden. Sollen Völker über die Kreisgrenze transportiert werden, benötigt man nach § 5 Bienenseuchen-Verordnung (BienSeuchVO) eine Seuchenfreiheits- bzw. Amtstierärztliche Bescheinigung. Diese wird beim zuständigen Amtstierarzt (Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises, in dem sich die Bienenvölker bisher befinden) beantragt und spätestens unmittelbar nach dem Anwandern an den Amtstierarzt geschickt, in dessen Kreis die Völker gebracht wurden. Wichtig: Vor der Wanderung abklären, ob es im Zielgebiet einen Faulbrutsperrbezirk gibt. Denn in diesen hineinzuwandern ist laut § 11 BienSeuchVO untersagt und kann neben einer Geldstrafe dazu führen, dass die Völker über längere Zeit nicht zurückgeholt werden dürfen. Auch der Schutzbereich einer Landbelegstelle ist tabu. Über dessen Grenzen kann ebenfalls das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des jeweiligen Kreises oder der Kreis-Wanderobmann Auskunft geben.

Am Wanderstand ist ein Schild mit Name, Anschrift und Völkerzahl des Imkers gut sichtbar anzubringen (§ 5a BienSeuchVO). In einigen Bundesländern gelten darüber hinausgehende Bestimmungen.…

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Monatshinweise Februar Theorie

Februar – Aus dem Vollen schöpfen

Es geht nicht ohne Theorie

Auf Dauer wirklich erfolgreich kann ein Imker nur sein, wenn er sich an der Biologie der Bienen orientiert. Nicht umsonst prägte der „Bienenbaron“ August von Berlepsch bereits 1860 den nach wie vor gültigen Satz: „Vor allem lernt Theorie, sonst bleibt Ihr praktische Stümper Euer Leben lang.“ Seit jener Zeit haben die Erkenntnisse zur Biologie wesentlich zugenommen – es gibt viel zu lernen. Hier kann ich jedoch nur auf einige Gesichtspunkte der Lebensweise eingehen.

Am Honigkranz kann die Leistung abgelesen werden
Honigkranz. © Sabine Rübensaat

Gesundheit und Leistungsfähigkeit gehören unzertrennlich zusammen. Darum sei es noch einmal wiederholt: Aufgabe des Imkers ist es, die Bienenvölker in ihrer Entwicklung zu unterstützen und die volle Entfaltung ihrer Leistungsfähigkeit zu fördern. Denn erst eine hohe Leistungsfähigkeit des Bienenvolkes ermöglicht einen schnellen Bienenumsatz – verbunden mit einem schnellen Abgang möglicher Träger von Krankheitserregern, einem guten Putztrieb, einer stetigen Erneuerung des Wabenbaus, der erfolgreichen Verteidigung des Stockes gegen Räuber und nicht zuletzt einem ansehnlichen Ertrag.

Grundsätze der Bienenhaltung beachten

Wie viele Bienenvölker verhungern im Frühjahr, wenn das Brutgeschäft richtig in Gang kommt? Nicht die Notfütterung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Durchlenzung, sondern die ausreichende Bevorratung des Volkes im vorangegangenen Sommer. Als oberster Grundsatz gilt: Das Bienenvolk soll ständig aus dem Vollen schöpfen können.…

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Monatshinweise Januar Bienen

Januar – Nur keine Hektik

Wer es in der immer hektischer werdenden „besinnlichen“ Weihnachtszeit nicht geschafft hat, über das vergangene Jahr zu räsonieren und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, der sollte die ersten Wochen des neuen Jahres dafür nutzen. Wenn wir als Bienenvater oder -mutter sinnieren, fällt uns da nicht auf, dass wir viel zu sehr an technischen Details feilen, uns in Versammlungen fern der Immen fast die Köpfe einhauen, weil jemand etwas anders macht, als es „schon immer so gemacht“ wurde? Fällt uns dann nicht auf, dass wir viel zu selten unsere Bienen fragen – vielleicht weil wir gar nicht wissen, welche Fragen wir ihnen stellen sollen und wie wir ihre Antworten erfahren? Wird nicht schon in Anfängerkursen über das „richtige“ Maß und den besten Zusetzkäfig debattiert? Doch wo lernt man noch zu „schauen“, und vor allem, wo lernt man noch zu „sehen“ – den Zustand des Biens also zu erkennen und seiner Entwicklung etwas abzulauschen? Wer beobachtet noch die Fluglöcher? Wer beurteilt seine Völker, ohne sie auseinanderzureißen? Wer hat überhaupt die Möglichkeit dazu, wo doch selbst viele hohe Magazinböden gar keine Klappe auf der Rückseite haben? Nutzen Sie diese hervorragenden Möglichkeiten der Arbeitsersparnis. Warum soll man schließlich Zeit und Kraft investieren, wenn es doch gar nicht notwendig ist.…

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Monatshinweise Dezember Winterbehandlung

Dezember – Winterbehandlung und Weihnach...

Die Winterbehandlung mit Oxalsäure findet im Advent ihren optimalen Zeitpunkt. Wahrscheinlich sind die Völker jetzt brutfrei. Wo mir zu viele Milben unten auf dem Schieber liegen, träufele ich vorsichtshalber. Immerhin trifft diese Behandlung den Bien nicht in voller Aktion, sondern zur Zeit seiner geringsten Lebensaktivität. Vielleicht gewinne ich demnächst den Mut, auch auf Oxalsäure zu verzichten.

Das Gesundheitszeugnis wird im Landkreis Lüneburg fast ausschließlich auf der Basis von Futterkranzproben angefordert. Nur das ist aussagekräftig. Für mein Zeugnis beprobe ich im Advent. Auch beim Bienenkauf muss immer ein Gesundheitszeugnis dabei sein!

Die Amerikanische Faulbrut
sind wir im Landkreis Lüneburg seit Jahren los. Engmaschige Beprobungen waren dafür die Voraussetzung, vor allem aber die kompetent durchgeführte Kunstschwarm-Sanierung als Mittel der Wahl bei allen Völkern, die noch zu retten sind. Wo die Faulbrutvölker von Amts wegen abgeschwefelt werden müssen, da bevorzugen viele Imker das Verschweigen und Verbergen.

Winterverluste kann man im Dezember schon erkennen. Meine Erfahrung lautet: Ein Volk, das im Advent noch da ist, lebt auch noch im April. Habe ich mehrere Schwächlinge, die nur auf drei Waben sitzen, dann lege ich sie jetzt zusammen. Dabei ist die Störung, einschließlich eines Transportes von einem Stand zum anderen, in Kauf zu nehmen. Das zusammengelegte Volk aber hat seine Aktennotiz weg.…

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monatshinweise november wintertraube

November – Organisation und Fortbildung

Die Wintertraube prägt sich nicht voll aus, solange es noch mild ist. Jetzt ist der letzte empfehlenswerte Zeitpunkt, um Völker noch von einem Stand auf einen anderen zu versetzen. Danach sollte der Bien in seiner Winterruhe möglichst nicht mehr gestört werden.

Die Gerätschaften können im trüben November sortiert und gereinigt werden. Man könnte auch mal einiges entsorgen, was schon jahrelang herumliegt – aber was noch irgendwie brauchbar erscheint, bleibt dann doch wieder liegen. Wer sein Material gut pflegt, braucht nicht viel neu zu kaufen.

Investitionen habe ich nur zurückhaltend getätigt. Gebäude, Fahrzeug, Gerätschaften, Technik – viel Geld ist leicht ausgegeben, aber schwer erwirtschaftet. Es droht die Spirale des Wachstums: Auf einmal hast nicht du einen Betrieb – der Betrieb hat dich! Mit einem größeren Bankkredit im Hintergrund werden zwei miserable Honigjahre wie 2012 und 2013 zur existenziellen Gefahr. Für uns sind sie „nur“ ein Ärgernis.

Unseren Stundenlohn haben wir noch nie ausgerechnet. Er liegt garantiert weit unter jeglichem Mindestlohn. Aber die Imkerei macht Freude, stärkt die Identität, und in der Jahresbilanz bleibt doch eine für unsere Verhältnisse nette Summe übrig. Bei 40 Völkern Grundbestand habe ich auch in der Hochsaison keinen 14-Stunden-Tag. So genießen wir eine erfüllende Tätigkeit mit eher beschaulichem Arbeitstempo.…

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