Autor: Jana Woerrle

Stefan Bormann Monatsbetrachtung 2020

Monatsbetrachtung 2020: Stefan Bormann

Die Monatsbetrachtung 2020 schreibt Stefan Bormann für Sie. In diesem Beitrag stellt er sich den Lesern des Deutschen Bienen-Journals vor.

Liebe Imkerinnen, liebe Imker,

ich bin in einer Zeit zur Imkerei gekommen, als die Imkerzahlen immer weiter nach unten gingen und die Imkervereine noch vergeblich neuen Mitgliedern hinterherliefen. Das war im Jahre 2005. Zum Glück konnte inzwischen eine Kehrtwende eingeleitet werden, und viele neue Imker konnten für dieses schöne Hobby geworben werden. Beruflich arbeite ich als Techniker in der Schienenfahrzeugbranche, bin dadurch auch deutschlandweit viel unterwegs. Für das Deutsche Bienen-Journal schreibe ich 2020 die Monatsbetrachtungen.

Stefan Bormann: Aktiv in der Neuimker-Ausbildung

Beheimatet bin ich im landschaftlich sehr schönen Harz. Dem Wernigeröder Imkerverein e. V. diene ich als zweiter Vorsitzender und Zuchtobmann. Darüber hinaus organisiere ich die Neuimker-Lehrgänge, die unser Verein seit 2016 jährlich anbietet und die sehr stark nachgefragt werden. So konnten wir in den letzten Jahren fast 100 neue Imker ausbilden, und etwa die Hälfte kümmert sich nunmehr um eigene Bienenvölker.

Neben der Betreuung meiner 20 Völker beschäftige ich mich mit der Königinnen-Reinzucht. Dabei unterstützen wir uns in der Zuchtgruppe Harz gegenseitig. Ich habe mich der Carnica-Sklenar-Biene verschrieben und dadurch schon unzählige besonders leistungsstarke und sanftmütige Völker aufbauen können.…

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Imkern im Januar

Imkern im Januar – was ist zu tun?

Grundsätzlich sollte im Januar Ruhe am Bienenstand herrschen. So beschränkt sich das Imkern im Januar auf allgemeine Kontrollen: Sind Sturmschäden aufgetreten, schlagen Äste gegen die Beuten und stören damit die Winterruhe? Sitzen die Mäusekeile alle noch richtig? Gegebenenfalls befreie ich nach starken Schneefällen die Fluglöcher von Schnee.

Imkern im Januar: Diese Aufgaben stehen an

Natürlich kommt im Januar trotzdem keine Langeweile bei Imkern auf – es gibt immer etwas zu tun. So können wir Rähmchen vorbereiten, Einwabenkästen reinigen und mit Mittelwänden bestücken. Wir können alte Etiketten von Honiggläsern entfernen, Reparaturen und Reinigungen an den Ausrüstungsgegenständen vonehmen oder die Mittelwandgießform auf Betriebstemperatur halten. Auch das Imkern im Januar hält einige Aufgaben bereit.

Nicht zu vergessen sind die von den Landesverbänden organisierten Schulungsveranstaltungen, Vorträge und Imkertage im Januar. Hier können wir uns weiterbilden, neue Betriebsweisen und Behandlungsmethoden kennenlernen und – das finde ich persönlich auch ganz wichtig – am Rande dieser Veranstaltungen unsere Erfahrungen mit anderen Imkern austauschen.

Jetzt findet man zudem Zeit, die Aufzeichnungen aus dem Vorjahr gewissenhaft durchzugehen. So können Imker Rückschlüsse für die künftige Betriebsweise ziehen und diese verbessern. Ich probiere immer wieder an ein bis zwei Völkern Neuerungen aus. Wenn sie sich bewährt haben, übertrage ich sie auf alle Bienenvölker.…

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Bienenjahr 2019: Biene sucht Wasser

Bienenjahr 2019: Der Jahresrückblick

Das Wetter spielte im Bienenjahr 2019 anfangs ein wenig verrückt und auch der Rest des Jahres verlief sehr unterschiedlich. Wie ging es den Bienen? Wie viel Honig gab es und welche Sorten? Sind die Völker stark belastet mit Varroamilben? Und welche Themen prägten die Imkerei? Ein Jahresrückblick auf das Bienenjahr 2019.

Prof. Dr. Werner von der Ohe vom LAVES Institut für Bienenkunde in Celle fasst das Bienenjahr 2019 mit besonderem Blick auf den Norden Deutschlands in seinem Jahresrückblick zusammen:

Bienenjahr 2019: Wie war das Wetter?

Der Winter 2018/2019 war allgemein sehr mild. Eine ungewöhnliche Warmphase in der zweiten Februarhälfte gepaart mit einem relativ guten Pollenangebot – beispielsweise von Haseln und Erlen – ließ die Völker frühzeitig intensiv brüten. Doch im März und April zeigte sich das Wetter wechselhaft: Ungewöhnlich kalte Phasen brachten die Ammenbienen dazu, Brut aufzufressen. Die Königinnen legten weniger Eier. Dadurch waren viele Bienenvölker relativ klein, als in der zweiten Aprilhälfte die Temperaturen stiegen, und es reichlich Tracht gab. In der kühlen ersten Maihälfte neigten die Bienenvölker dann verstärkt zum Schwärmen.

Der Sommer war erneut extrem warm bis heiß und sehr trocken. Dadurch benötigten die Bienenvölker sehr viel Wasser. Doch manche natürliche Wasserquelle war ausgetrocknet. Auf diese besondere Situation wies das Institut für Bienenkunde Celle Ende Juli hin.…

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Insekt des Jahres 2020
13. Dezember 2019

Das ist das Insekt des Jahres 2020

Der Schwarzblaue Ölkäfer ist zum Insekt des Jahres 2020 ernannt worden. Seine Besonderheit: Das tödlich wirkende Gift, das auch andere Käfer schützt. Hochgradig wirksames Gift hat der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) in sich. Einst wurde es mit Honig zusammen als Liebestrank zubereitet. Doch es kann auch tödlich wirken. Der Käfer ist 10 bis 35 Millimeter lang, in Mitteleuropa schon seit tausenden von Jahren heimisch und seinen Namen verdankt er seinem schwarzblau-glänzendem Körper.

Schwarzblaue Ölkäfer: Insekt des Jahres 2020

Rund 30 Arten aus der Familie der Ölkäfer leben in Mitteleuropa. Der Schwarzblaue Ölkäfer ist dabei am häufigsten vertreten. Als „Insekt des Jahres 2020“ wurde er vom Kuratorium „Insekt des Jahres“ ausgezeichnet, das seit 1999 jedes Jahr eine Insektenart auswählt, die eine besondere Bedeutung für unser Ökosystem hat.

Das Insekt des Jahres 2020 zeichnet dabei vor allem sein starkes Gift aus. Denn dieses nutzten lange Zeit nicht nur die Ägypter als wehenerzeugendes Mittel. Es diente auch zur sexuellen Potenzsteigerung in Liebestränken und wurde im antiken Griechenland für Hinrichtungen genutzt. Denn ein einziger Käfer enthält eine tödliche Dosis Cantharidin für einen Erwachsenen. Bis in die Neuzeit sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entologie (DGaaE) Morde mit dem Käfergift begangen worden.…

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Bienenstock Wärmedämmung

Bienenstock Wärmedämmung: Das bewirkt si...

Im Dezember sitzen die Bienen in ihrer Wintertraube. Im angepassten Brutraum werden sie dabei eingeengt. Zusätzlich kann im Bienenstock Wärmedämmung eingesetzt werden. Dazu nutzt man Thermofolie und Thermoschieds.

Die ganzjährige Anpassung des Brutraumes ist keine neue Erfindung. Dr. Dreher hatte bereits in der Zeitschrift Die Biene 1969 eine Gegenüberstellung verschiedener Völkerführungsmethoden publiziert. Dabei vergleicht er auch verschiedene Überwinterungsmethoden. Er kommt zu dem diplomatischen Ergebnis, dass jeder Imker anhand seiner Lage und Trachtbedingungen die für sich geeignete Überwinterungsmethode finden müsse.

In diesem Aufsatz wird nicht deutlich, ob der beobachtete Wabenschimmel auf Randwaben oder Waben in der Nähe der Traube auftritt. Auch spricht er über die Notwendigkeit eines wenigstens kleinen Lüftungsschlitzes. Er erkennt, dass bei einer eng geführten Auswinterung die Bienen früher trachtreif sind und dass eine höhere Brutmenge den Honigertrag senkt. Ein ungezügeltes Brütenlassen ist nämlich nur dann von Vorteil, wenn vierzig Tage später eine starke Tracht einsetzt und das Wetter mitspielt.

Bienenstock Wärmedämmung links und rechts der Wintertraube

Diese Aussagen halte ich im Wesentlichen für zutreffend. Eine beschleunigte Frühjahrsentwicklung kann man erreichen, wenn der Bienensitz eng ist. Dabei müssen die Schiede links und rechts der Traube gut wärmegedämmt sein. Auch der Boden und der Deckel müssen sehr gut gedämmt sein. Ob ein Beespace zwischen Oberträger und Deckel erforderlich oder sogar günstig ist, möchte ich zur Erprobung und zur Diskussion stellen.…

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Hobbyimker werden

Hobbyimker werden: So gelingt der Start

Die Anzahl der Hobbyimker in Deutschland steigt weiter stetig an – doch welche Schritte sind die ersten, wenn man Hobbyimker werden möchte? Braucht man wirklich einen Imkerpaten? Und was lernt man bei der Neuimkerschulung? René Schieback von der Sächsischen Imkerschule gibt Antworten zum Start als Hobbyimker.

DBJ: Die Zahl der Hobbyimker ist in den vergangenen Jahren in den meisten Regionen Deutschlands stark gestiegen. Wird der Trend Ihrer Meinung nach anhalten? Wenn ja, warum?

Schieback: Das Interesse an einer intakten Umwelt und dem Problem des Rückgangs der Artenvielfalt ist weltweit sehr hoch. Das setzt Kräfte frei bis hinein in die Politik und ist hoffentlich nicht nur ein Trend. Speziell unsere Honigbienen bieten die Möglichkeit, sehr nah an einem unglaublich faszinierendem wie kompliziertem System zu sein, welches sich über viele Millionen Jahre in Symbiose mit der Pflanzenwelt entwickelte. Imkern bedeutet lebenslanges Lernen, genaues Beobachten, Erkennen von Zusammenhängen und Handeln im richtigen Moment über den Bienenstock hinaus. Es bedeutet Austausch, Vernetzung, Weiterbildung und auch Weitergabe von Wissen und Engagement – auch politisch. Wer kann dem schon widerstehen? Es bedeutet aber auch Verantwortung für Lebewesen. Daher sind praxisorientierte Imkerkurse so wichtig. Erst direkt an den Bienen erkennt man, ob man der Sache tatsächlich gewachsen ist.…

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Gilbweiderich
03. Dezember 2019

Die Wildbiene des Jahres 2020

Die Auen-Schenkelbiene ist die Wildbiene des Jahres 2020. Sie ernährt sich auf besondere Weise. Statt nur Pollen und Nektar sammelt sie auch Pflanzenöle.

In Deutschland leben rund 580 verschiedene Wildbienen, doch die meisten sind uns kaum bekannt und über die Hälfte von ihnen ist aktuell in ihrem Bestand bedroht. Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ möchte das ändern und wählt deshalb jedes Jahr eine Wildbienenart aus, um über sie zu informieren und damit insgesamt auf die vielfältige Welt der Wildbienen aufmerksam zu machen.

Die Auen-Schenkelbiene ist die Wildbiene des Jahres 2020.
Die Auen-Schenkelbiene ist die Wildbiene des Jahres 2020. Foto: Volker Mauss

Ölkuchen für die Wildbiene des Jahres 2020

2020 ist es die Auen-Schenkelbiene, die im Fokus der Berichterstattung um die Wildbiene des Jahres steht – und dabei auch ihre besondere Art sich zu ernähren. Denn die Auen-Schenkelbiene bereitet sich aus Pflanzenölen gemischt mit Pollen einen Ölkuchen zu und hat damit Nahrung zur Verfügung, die einen besonders hohen Energiegehalt hat. Als schnell verfügbare Energiequelle nimmt sie aber dennoch auch Nektar zu sich.

Sie bestäubt dabei sowohl ölspendende Pflanzen wie die hierzulande verbreiteten Gilbweiderich-Arten (Lysimachia) und auch Pflanzen, die in deren Nähe wachsen und Nektar bereitstellen. Gilbweiderich wächst meist nahe an Bachufern, aber auch als Zierpflanze in viele Gärten.

Wildbiene des Jahres 2020 baut gut isolierte Nester

Das Öl, das die Wildbienen des Jahres 2020 sammeln, hat noch einen zusätzlichen Zweck.…

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Bienenpaten und Hobbyimker sollen mit BeePal zusammengebracht werden
27. November 2019

Hobbyimker suchen Bienenpaten

Die Initiative BeePal möchte Imker und Bienenpaten zusammenbringen und hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Zielgruppe sind ausschließlich Hobbyimker.

In letzter Zeit gab es einige Initiativen, die Imkern helfen wollen ihren Honig online zu einem guten Preis zu verkaufen. Teilweise sollen auch Imker und Landwirte zusammengebracht oder auch Bienenpatenschaften vermittelt werden. So kommen Firmen zum hauseigenen Honig und zugleich zu einem Imker, der sich fachgerecht um die Bienen kümmert.

Bienenpaten kaufen Honigernte

Auch der Biologe Gunther Bigl möchte Imker und diejenigen, die die Imkerei unterstützen möchten, zusammenbringen und Bienenpatenschaften vermitteln. Im Blick hat seine Initiative namens BeePal allerdings ausschließlich Hobbyimker mit weniger als 30 Bienenvölkern. Diese haben meist das Problem, dass sie neben ihrem Vollzeitjob keine Zeit haben, den Honig selbst zu vermarkten. „Ich habe das in den ersten Jahren als Imker mit nur zwei Völkern mitbekommen, wie viel Zeit der Honigverkauf in Anspruch nimmt, wenn man nicht an einen großen Abfüller verkaufen möchte, der den eigenen Honig mit vielen anderen mischt“, berichtet Bigl.

Er möchte es Hobbyimkern deshalb ermöglichen, über seine Plattform beepal.de Paten für einzelne Bienenvölker zu finden. Dabei bleiben die Völker allerdings in der Hand des Imkers und werden nicht auf Firmengeländen oder Unternehmensdächern abgestellt. Stattdessen kann der Pate sein Volk beim Imker besuchen.…

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Bienen überwintern: Die Schneedecke dient als Wärmespeicher.

Bienen überwintern: So klappt`s in Kanad...

Oje, der kanadische Berufsimker Ian Steppler hatte wohl den falschen Platz für das Überwintern seiner Bienen ausgewählt. Einigen seiner Völker stieg das Wasser bis ins Flugloch. In Kanada stehen Imker vor diesen besonderen Herausforderungen.

Ein wichtiger Punkt für die erfolgreiche Überwinterung von Bienenvölkern ist die Wahl eines geeigneten Standplatzes – egal, ob hierzulande oder in Kanada. Abgesehen davon, dass er sonnig und windgeschützt sein sollte, muss er auch stets erreichbar sein. Welche Probleme Imker dabei in Kanada haben, hat das dbj bei der Reise zur Apimondia 2019 berichtet bekommen. Das untenstehende Video zeigt zudem, was ein kanadischer Imker erlebte, als er nach der Schneeschmelze zu seinen Bienen wollte.

Bienen überwintern: Vorsicht, wenn der Schnee schmilzt

Denn wenn in Kanada im Frühling die Schneemassen schmelzen, können manche Landstriche unter Wasser stehen. Dies musste auch Steppler erleben, der 1.200 bis 1.500 Bienenvölker in der Provinz Manitoba hält: An einem ungünstigen Standplatz schwappte den Völkern das Wasser nach der Schneeschmelze bis ins Flugloch.

Mithilfe seines Ladekrans konnte er die Paletten samt Beuten auf die Ladefläche hieven, aber anschließend steckte sein Laster fest. Da konnte ihn selbst ein normaler Traktor nicht helfen. Erst ein riesiger, achträdriger Traktor war in der Lage, den Laster aus dem Schlamm zu ziehen.…

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Insektensterben
20. November 2019

Insektensterben: Ein Drittel weniger

Die Artenzahl der Insekten auf Wald- und Wiesenflächen in Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg ist innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel geschrumpft. Das Insektensterben zeigt sich hier in starkem Maße.

Insektensterben im Wald und auf Wiesen

Die Biomasse der Insekten ging in den untersuchten Wäldern um etwa 40 Prozent zurück, im Grünland sank sie sogar um zwei Drittel. Dies sind die alarmierenden Ergebnisse eines internationalen Verbundprojektes unter Leitung der Technischen Universität München (TUM). Die Forscher sammelten auf 300 Untersuchungsflächen zwischen 2008 und 2017 über eine Million Insekten, die zu 2.700 Arten gehörten.

Die Veränderungen waren auf allen untersuchten Flächen zu beobachten: Schafweiden, Wiesen, die drei- bis viermal jährlich gemäht und gedüngt wurden, forstwirtschaftlich geprägte Nadelwälder und sogar ungenutzte Wälder in Schutzgebieten. Besonders betroffen waren aber Arten mit geringem Ausbreitungsradius auf Grünlandflächen, die von viel Ackerland umgeben waren.

Insektensterben: „Solch einen Rückgang haben wir nicht erwartet“

„Dass solch ein Rückgang über nur ein Jahrzehnt festgestellt werden kann, haben wir nicht erwartet – das ist erschreckend, passt aber in das Bild, das immer mehr Studien zeichnen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Weisser von der TUM, einer der Initiatoren des Verbundprojekts. Sein Mitarbeiter Dr. Sebastian Seibold führt das Problem an, dass sich aktuelle Initiativen gegen den Insektenrückgang zu sehr um die Bewirtschaftung einzelner Flächen kümmern und weitgehend unabhängig voneinander agieren würden.…

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Bienenvölker auf dem Dach

Bienenvölker mieten statt selber imkern

Vor 4,5 Jahren hat Dieter Schimanski die Firma Bee-Rent gegründet. Er vermietet Bienenvölker und ist damit mittlerweils bundesweit erfolgreich. Aber wer sind die Mieter? Und warum mieten sie lieber Bienenvölker statt selbst zu imkern?

Bee Rent agiert als Franchise-Unternehmen. Dieter Schimanski hat einst ein Konzept entwickelt, das er nun an andere weitergibt. Imker, die über Bee-Rent Aufträge bekommen, agieren selbstständig. Unterstützung bekommen sie beim Marketing, beim Vertragsabschluss mit dem Mieter der Bienenstöcke und auch zwischendurch, wenn es etwa darum geht, neue Kunden zu gewinnen. Schimanski bekommt dafür eine Franchise-Gebühr ab. Anfang November wurde Bee-Rent mit dem Sonderpreis Social Entrepreneurship des KfW Award Gründen 2019 ausgezeichnet.

Bienen mieten vom Franchise-Imker

Das Prinzip kennt man von schon lange von Ketten von Schnellrestaurants oder auch Supermärkten. Aber im Umgang mit Bienen? Bee-Rent-Chef Dieter Schimanski erklärt im Interview, was hinter seiner Idee steckt und warum das Vermieten von Bienenvölkern vielleicht befremdlich klingt, aber durchaus positive Effekte für die teilnehmenden Imker hat.

Bee-Rent-Gründer Dieter Schimanski
Bee-Rent-Gründer Dieter Schimanski. Foto: Bee-Rent

DBJ: Wie kamen Sie auf die Idee ein Unternehmen zu gründen, das Bienenvölker vermietet?

Schimanski: Die Idee entstand aus einem Spaß heraus. Ich war Hobby-Imker und hatte damals schon zehn Jahre geimkert. Dann stieg plötzlich das Interesse an der Imkerei und den Bienen stark und ich dachte, dass man das nutzen kann, um mit Firmen in Kontakt zu treten.…

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Einzelne Beute am Bienenstand.
14. November 2019

Vandalismus und Diebstahl: Immer wieder ...

Traurige Meldungen gehen in den vergangenen Tagen durch die Presse: Immer wieder hört man von Vandalismus und Diebstahl. Honig und Bienenvölker wurden gestohlen, Bienenvölker mit Bauschaum getötet und Beuten einfach umgeworfen. Im Landkreis Stade wurden herrenlose Völker gefunden.

Bienenvölker zerstört und Beuten umgeworfen

Es sind Meldungen, die Imker nicht gerne hören oder lesen, aber die dennoch derzeit nicht selten sind: Wenn Bienenvölker gestohlen oder beschädigt werden oder wenn sich Fremde am Honig bedienen. Letzteres ist Anfang November im Landkreis Ludwigshafen geschehen – und das eimerweise. Bisher noch unbekannte Täter haben mehrere Eimer mit Honig aus einer Gartenhütte einer Kleingartenanlage gestohlen. Aber nicht nur das: Sie haben außerdem 17 Bienenkästen des Imkers so mit Bauschaum verschlossen, dass die Bienen gestorben sind. Die Polizei sucht nun nach Zeugen des Vorfalls, der sich am helllichten Tag ereignete.>>>

Vandalismus an Bienenvölkern gab es aber nicht nur hier. Auch aus Salzhausen meldete ein Imker schon vor einigen Monaten, dass die Deckel von mehreren Beuten heruntergerissen wurden. Sieben Bienenvölker starben deshalb, weil es zu der Tatzeit sehr kalt war und viel regnete. Im Naturschutzgebiet Büsenbachtal in der Region Lünebueger Heide haben Unbekannte in diesem Jahr sechs Bienenvölker zerstört und einfach umgekippt. Und auch in Buchholz kam es im September zu einem Vorfall, der durch die Presse ging.…

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Fachinformationen

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Thermorähmchen in der Beute

So hilft der angepasste Brutraum den Win...

Sind Bienenvölker noch im November und Dezember aktiv, raubt ihnen das Kraft für den Start im Frühjahr. Wichtig ist es jetzt, den Brutraum anzupassen und den Bienenstock zu isolieren. So geht man dabei vor.

Der Fettkörper der Winterbienen und die Gesamtenergiebilanz im Volk

Der Fettkörper ist nicht nur das Speicherorgan für Fette und Eiweiße. Er baut auch oxidativen Stress ab. Je mehr oxidativem Stress die Biene ausgesetzt ist, desto kürzer ist ihre Lebensspanne. Dieser entsteht bei körperlicher Tätigkeit der Biene, besonders beim Fliegen und bei der Brutpflege, wobei das Fliegen im Vergleich zur Brutpflege um etwa den Faktor 10 höheren Stress auslöst.

Thermografie: Wärmeverluste durch den offenen Gitterboden
Die Thermografie-Aufnahme zeigt Wärmeverluste durch den offenen Gitterboden. Fotos Jürgen Binder

Für internationales Aufsehen sorgte vor einem Jahr die Forschergruppe um Dr. Samuel Ramsey und Dr. Dennis van Engelsdorp. Sie hatten festgestellt, dass sich die Varroa nicht von Hämolymphe, sondern vom Fettkörper der Biene und der Bienenlarve ernähren. Ob die Milben nun ausschließlich den Fettkörper der Bienen und der Bienenlarven oder auch zusätzlich noch Hämolymphe angreifen, wird noch zu ermitteln sein. Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf das Geschehen zwischen Parasit und Wirt.

Die Oxalate werden über den Fettkörper abgebaut. Bienen, die nicht gut für den Winter gerüstet sind, verlieren zusätzlich an Lebensdauer, wenn sie viel oxidativen Stress abbauen müssen.…

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Bienenpflege August für gesunde Winterbienen
05. November 2019

Imker in der NS-Zeit: Ein dunkles Kapite...

Im Nationalsozialismus stand der Imkerbund sehr treu zu den herrschenden Machtverhältnissen. Das lag daran, dass der Deutsche Imkerbund „gleichgeschaltet“ wurde, aber auch an den führenden Köpfen der damaligen Zeit: Mit Karl Hans Kickhöffel wurden die Imker von einem völkisch und antisemitisch denkendem Präsidenten geleitet.

Im Deutschen Bienen-Journal beantwortet der Biologe und Historiker Dr. Rainer Stripf Fragen zur Geschichte der Imker in der NS-Zeit.

Buchcover "Honig für das Volk" von Dr. Rainer Stripf.
Buchcover „Honig für das Volk“ von Dr. Rainer Stripf.

Drei Fragen aus dem Interview mit Rainer Stripf:

DBJ: Herr Dr. Stripf, man bekommt das Gefühl, dass die Imkerverbände dem Nationalsozialismus besonders treu anhingen. Wie kommt das? Bot die Verbandsstruktur den Nazis ein einfaches Ziel?

Stripf: es gab nur eine „Reichsfachgruppe Imker“ im „Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter“. Es wurde tatsächlich von geräuschloser und einmütiger Gleichschaltung des Deutschen Imkerbundes geschrieben. Die Gründe reichen zurück in die Weimarer Republik. Man sprach Mitte der 1920er-Jahre von einer „Notlage der Bienenzucht“. Die Zahl der Imker hatte sich mehr als halbiert. Durch diese Situation gewannen neue Personen enormen Einfluss, die bessere Verhältnisse für die Imker schaffen wollten und versprachen, so wie Karl Hans Kickhöffel. Er war seit 1921 Abgeordneter der „Deutschnationalen Volkspartei“, die national, antisemitisch, monarchistisch und antidemokratisch eingestellt war, Mitglied im „Deutschnationalen Lehrerbund“ sowie Angehöriger des „Stahlhelm“.…

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Buntes Marktreiben in der Königsstadt Bhaktapur

Königsstadt Bhaktapur: Letzte Station de...

Wir verabschieden uns vom Dschungel und vom Chtiwan Nationalpark und reisen in die Königsstadt Bhaktapur. Doch bevor wir gehen, entdecken wir im Garten des Hotels noch eine Überraschung: An einem Lampenputzerbaum summt es geradezu vor fleißigen Nektarsammlerinnen. Aber das sind keine normalen Honigbienen. Sie sind etwa doppelt so groß und haben einen gelben Hinterleib: Apis dorsata!

Fasziniert, diese Bienenart einmal so nah beobachten zu können, stehen wir vor dem Baum und biegen die Äste herunter, um die Tiere besser vor die Linse zu bekommen. So verzögert sich unsere Abfahrt um ein paar Minuten, bis jeder genug Schnappschüsse der Riesenhonigbiene gesammelt hat.

Riesenhonigbiene sammelt Nektar an der Blüte des Lampenputzerbaums
Überraschender Gast im Hotelgarten: Eine Riesenhonigbiene sammelt Nektar an der Blüte des Lampenputzerbaums. Fotos: Nils Heichen

Willkommen in der Königsstadt Bhaktapur

Es geht Richtung Kathmandu zurück zu unserer letzten Station, der Königsstadt Bhaktapur. Eigentlich sind es nur etwas mehr als 200 km Strecke, aber durch die nepalesischen Verkehr- und Straßenverhältnisse brauchen wir fast sieben Stunden. Bahktapur ist berühmt für seine Hindutempel und beherbergt die höchste Pagode Nepals.

Kleiner Schrein mit Opfergaben und buntem Mandala
Kleiner Schrein mit Opfergaben und buntem Mandala zur Verehrung der Göttin Lakshmi, die Wohlstand ins Haus bringen soll. Die kleinen roten Fußspuren weisen ihr den Weg.

Als wir ankommen, ist die Stadt im Festgewand.…

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